Viele KMU aus Industrie und Handwerk müssen Produkt, Preis und Service unter Zeitdruck entscheiden. Eine Conjoint-Analyse ersetzt Meinungen durch beobachtete Wahlentscheidungen. Als Bewertungsverfahren der Marktforschung bildet sie reale Kaufentscheidungen ab: Kunden vergleichen vollständige Angebotspakete, daraus werden Nutzenbeiträge der Merkmale und tragfähige Preisgrenzen abgeleitet.Im Online‑Marketing ist die Methode etabliert, weil sie Produkt- und Servicepakete, SLAs und Preise vor dem Roll‑out absichert – und Ergebnisse direkt in Landingpages, Anzeigen und Profil‑Highlights übersetzbar macht. So steigt die Entscheidungsqualität in Produktmanagement, Vertrieb und Pricing spürbar.

Was ist eine Conjoint-Analyse?
Die Conjoint-Analyse ist ein experimentelles Befragungsverfahren der Marktforschung. Befragte vergleichen vollständige Angebotsoptionen und wählen eine davon (oder „keine“). Aus den Entscheidungen werden Teilnutzen der Merkmale, relative Wichtigkeiten und Preissensitivitäten abgeleitet. Für B2B-Unternehmen in Industrie und Handwerk liefert das Verfahren belastbare Trade-offs für Produkt‑/Servicegestaltung, Paketierung und Preisleitplanken – praxisnäher als reine Wichtigkeitsabfragen.
Kurz gesagt: Was ist eine Conjoint-Analyse? Ein Werkzeug, das präferenzbasierte Entscheidungen sichtbar macht und dadurch entscheidungsrelevante Prioritäten liefert.
Vom Bauchgefühl zum Angebot – ein KMU im Praxistest
Laut der Studie „Integration of Conjoint Analysis and QFD for New Product Development in Manufacturing SMEs (Case: Food)“ von Kosasih et al. integrierte ein produzierendes KMU Conjoint und QFD in die Produktentwicklung. N = 214 Befragte bewerteten profilbasierte Produktkombinationen (fraktionales faktorielles Design, 5‑Punkte‑Skala). Ergebnis: zwei tragfähige Produktlinien („Economy“ und „Premium“) mit klaren Spezifikationen bis zur Verpackung – ein „doppelter Nutzen“ für F&E und Markteinführung.
Die Antworten von 214 Teilnehmenden führten zu 2 marktfähigen Produktlinien mit klaren Spezifikationen. Das senkt das Risiko bei Preis und Ausstattung und beschleunigt die Markteinführung.
So gelingt die Conjoint-Analyse – die entscheidenden Punkte
Diese Punkte bringen Ihre Conjoint‑Analyse auf Kurs: klarer Fokus, realistische Ausprägungen, saubere Befragung, verständliche Auswertung und konsequente Umsetzung. Wir arbeiten mit einer Liste auf nur einer Ebene – jeweils mit kurzem Einstieg und Abschluss, damit alles schnell erfassbar bleibt.
Ziele und Hypothesen klären
Starten Sie mit einer präzisen Entscheidungsfrage: Wo liegt der größte Hebel – Lieferzeit, Servicelevel, Qualität oder Preis? Formulieren Sie Hypothesen (z. B. „schnellere Lieferung schlägt kleinen Preisvorteil“) und definieren Sie Zielsegmente (z. B. Instandhaltung, Einkauf, Produktion). Das verhindert Streuverluste und schafft Fokus.
Merkmale und Ausprägungen wählen
Wählen Sie 4–6 kaufrelevante Merkmale mit je 2–4 realistischen Ausprägungen. Prüfen Sie die Machbarkeit mit Technik und Vertrieb und testen Sie Aufgaben in einem kurzen Pilot. Für ein einheitliches Wording zwischen Analyse, Profilen und Landingpages unterstützt eine SEO-Beratung bei Taxonomie, Terminologie und Snippet-Formulierungen.
Befragung gestalten (Choice-Based-Conjoint)
Zeigen Sie pro Aufgabe 2–3 vollständige Optionen plus die Möglichkeit „keine“. Halten Sie die kognitive Last niedrig, damit Antworten belastbar bleiben. In B2B-Kontexten sind 50–200 qualifizierte Teilnehmende pro Zielgruppe oft ausreichend. Die Choice-Based-Conjoint-Analyse bildet reale Kaufentscheidungen näher ab als reine Wichtigkeitsabfragen.
Ergebnisse interpretieren
Übersetzen Sie die Statistik in Geschäftslogik: Welche Ausprägungen steigern die Präferenz sichtbar? Wo kippt die Nachfrage beim Preis? Welche Segmente reagieren besonders auf Service oder Lieferzeit? So werden Teilnutzenwerte zu umsetzbaren Prioritäten in Vertrieb, Produkt und Service.
Erkenntnisse umsetzen
Verdichten Sie die Ergebnisse zu klaren Angeboten (z. B. „Value“ und „Pro“). Setzen Sie Preisleitplanken, definieren Sie Service-SLAs und priorisieren Sie die stärksten Kaufgründe in Titeln, Teasern und Anzeigentexten. Eine konsistente Botschaft über alle Touchpoints beschleunigt die Wirkung.
Von Erkenntnissen zu Sichtbarkeit – Conjoint‑Analyse und Marktforschung
Die Marktplätze von Visable bieten Ihnen zahlreiche Vorteile, wenn Sie eine Conjoint-Analyse planen oder umsetzen: wer liefert was (wlw) und europages liefern Reichweite, qualifizierte Anfragen und Segment-Signale. Diese Marktdaten helfen, Conjoint-Erkenntnisse in klare Botschaften, profilrelevante Highlights und zielgerichtete Kampagnen zu übersetzen.
Übertragen Sie priorisierte Merkmale in Ihre Profil-Headline ("Lieferung in 3 Tagen", "24‑h‑Service") und belegen Sie diese Aussagen kurz (Zertifikate, Referenzen, Bearbeitungszeiten). Spiegeln Sie die Kernbotschaften in Anzeigentiteln und testen Sie zwei Pfade auf der Website (Value/Pro). Prüfen Sie die Resonanz nach Regionen und Branchen über Plattform-Insights und optimieren Sie Texte sowie CTAs iterativ. Unsere Online‑Marketing-Kampagnen – etwa mit Google Ads – helfen Ihnen, priorisierte Botschaften zielgenau auszuspielen, Varianten sauber zu testen und Conjoint‑Erkenntnisse messbar in qualifizierte Anfragen zu übersetzen.
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Conjoint-Analyse-Beispiel aus Industrie und Handwerk – Lieferzeit schlägt Rabatt
Ein Metallbearbeiter plant ein neues Standardpaket. Getestet werden Preis (2.900 € / 3.400 € / 3.900 €), Lieferzeit (1 / 3 / 6 Wochen) und Service (Basis, 24‑h‑Hotline). 120 Einkaufsentscheider wählen in kurzen Aufgaben zwischen zwei Angeboten und „keins“. Das Ergebnis: Lieferzeit und 24‑h‑Service treiben die Wahl stärker als ein kleiner Preisvorteil. Umsetzung: Ein „Value“-Paket (3 Wochen, Basis) bedient preissensible Anfragen, das „Pro“-Paket (1 Woche, 24‑h‑Hotline) adressiert zeitkritische Bedarfe. Kommunikation: Die stärksten Kaufgründe ("Schnell lieferbar", "24‑h‑Service") stehen zuerst – in Überschriften, Teasern, Anzeigentiteln und Profil‑Highlights.
Industriestudie zum Wartungsmarkt – was zählt beim Full‑Service‑Vertrag
Stremersch, Wuyts und Frambach setzten eine Adaptive Conjoint‑Analyse mit 109 Entscheidern aus Produktionswerken im industriellen Wartungsmarkt ein. Besonders hohe Nutzenbeiträge zeigten Vertragsmerkmale rund um Informationszugang, Reaktionszeit und den Anteil externer Subunternehmer.
Für die Praxis heißt das: Service‑Pakete sollten diese Hebel sichtbar differenzieren und als messbare Leistungszusagen ausweisen (z. B. Reaktionszeit in 24 h, Ersatzteilbereitstellung in 72 h).
Conjoint-Analyse durchführen: Tipps und Fallstricke
Eine kurze Merkliste bündelt die wichtigsten Punkte. Sie hält das Vorgehen schlank und verhindert typische Fehler.
- Wählen Sie ausschließlich kaufrelevante Merkmale; weniger ist mehr.
- Nutzen Sie nur realistische Ausprägungen, die operativ lieferbar sind.
- Bieten Sie die Option „keine“ an, um echtes Desinteresse zu erfassen.
- Führen Sie einen kurzen Pilot durch, um Verständnis und Aufgabenschwierigkeit zu testen.
- Planen Sie vorab die Übersetzung der Ergebnisse in Angebote, Profile und Anzeigen.
Diese Punkte schließen die Lücke zwischen Analyse und Umsetzung. Sie sorgen dafür, dass aus Daten belastbare Entscheidungen entstehen.
Conjoint-Ergebnisse in Anfragen verwandeln
Conjoint-Analysen schaffen Klarheit: Sie ordnen Kaufgründe, geben Preis und Service eine Linie und nehmen Tempo aus endlosen Debatten. Am Ende entsteht ein Angebot, das stimmig wirkt – mit klaren Versprechen, nachvollziehbaren Preisen und Botschaften, die auf den Punkt treffen. Entscheidungen fallen leichter, Teams arbeiten fokussierter, und Anfragen passen besser zu dem, was Sie tatsächlich leisten. Für Ihr Unternehmen bedeutet das: weniger Iterationsschleifen, schnellere Entscheidungen und Angebote, die messbar besser zu den Präferenzen Ihrer Zielgruppen passen.
FAQ zur Conjoint-Analyse
Kurze Antworten auf häufige Fragen erleichtern den Einstieg und unterstützen schnelle Entscheidungen.
Was ist eine Conjoint-Analyse?
Eine Conjoint-Analyse ist eine Befragung mit realistischen Angebots‑Paketen. Aus Wahlentscheidungen wird abgeleitet, welche Merkmale Menschen bevorzugen und wie preissensibel sie reagieren. Das ersetzt Meinungen durch belastbare Präferenzen.
Was bedeutet Choice‑Based‑Conjoint (CBC)?
Bei der Choice‑Based‑Conjoint‑Analyse sehen Teilnehmende mehrere vollständige Optionen plus „keine“ und wählen eine. Das Verfahren bildet reale Kaufentscheidungen näher ab als Wichtigkeits‑Ratings und eignet sich besonders für B2B‑Situationen.
Wann ist Adaptive Conjoint sinnvoll?
Wenn viele Merkmale im Spiel sind oder starke Heterogenität erwartet wird. Adaptive Conjoint passt Aufgaben an vorherige Antworten an und reduziert kognitive Last – hilfreich bei komplexen Service‑Paketen.
Wie groß sollte die Stichprobe sein?
Im B2B reichen häufig 50–200 qualifizierte Teilnehmende pro Zielgruppe, wenn die Aufgaben sauber gestaltet sind. Entscheidend sind Relevanz der Zielpersonen und die Qualität der Antworten, nicht eine maximale Anzahl.
Wie fließen Ergebnisse ins Marketing ein?
Priorisieren Sie die wichtigsten Kaufgründe in Headline, Teaser, Anzeigentitel und Profil-Highlights. Variieren Sie ein bis zwei Botschaften, messen Sie die Resonanz und schärfen Sie Texte und Angebote iterativ nach.
