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Praxistipps4. Mai 2023

Diversity Recruiting: Bedeutung, Vorteile und Umsetzung

Wer bei der Personalwahl auf Diversität achtet, kann von den unterschiedlichen Sichtweisen der Mitarbeitenden in der Arbeitswelt profitieren. Wie das am besten gelingt und wo die Herausforderungen liegen, erfahren Sie hier.

Diversity Recruiting: Definition

 Unter dem Schlagwort „Diversity Recruiting“, auch als „Diversity Hiring“ bezeichnet, wird die Strategie verstanden, in allen Bereichen eines Unternehmens möglichst vielfältige Mitarbeitende einzustellen in Bezug auf Herkunft, Geschlecht, Alter, Familienstand oder Behinderung. Auch Religion oder andere Aspekte der Weltanschauung können eine Rolle spielen. Unabhängig von ihren Persönlichkeitsmerkmalen sollen alle zudem die gleiche Chance bekommen, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Es geht also darum, die Diversität von Menschen als Potenzial zu begreifen, Chancengleichheit zu fördern, verschiedene Kulturen und Hintergründe wertzuschätzen und gleichzeitig von der Individualität jeder einzelnen Person zu profitieren. Ein diverses Team wird idealerweise mit Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen besetzt, die eine breit gestreute Altersstruktur aufweisen und verschiedene sozio-ökonomische Hintergründe haben.

 

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Nur wenige Unternehmen mit Diversity-Strategie

Laut einer Befragung von Randstadt in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut unter 600 Personalverantwortlichen in deutschen Unternehmen ist lediglich bei neun Prozent eine Absichtserklärung zur Förderung von Vielfalt bei der Besetzung offener Stellen vorhanden, bei acht Prozent immerhin geplant.

Verfügen Unternehmen über eine Strategie zur Förderung von Vielfalt bei der Personalgewinnung, so stehen die Diversitätsdimensionen Nationalität und Geschlecht an erster und zweiter Stelle, danach folgen Alter und Inklusion. Religion und Weltanschauung, soziale Herkunft und sexuelle Orientierung spielen eine untergeordnete Rolle.

Heterogene Belegschaft bringt zahlreiche Vorteile – und ein paar Herausforderungen

Dabei ist Diversity Recruiting weit mehr als nur eine Marketingstrategie, durch die sich ein Unternehmen als weltoffen und modern präsentieren kann. Eine heterogene Belegschaft kann zahlreiche handfeste Vorteile mit sich bringen:

  • Wie die Studie „Diversity in der Personalgewinnung" des Ifo-Instituts und der Jobplattform Indeed aus dem Jahr 2023 ergab, können Unternehmen, die bei Neueinstellungen auf Diversität achten, ihre Stellen schneller besetzen.
  • Gleich mehrere Studien zeigen, dass diverse Teams kreativer arbeiten, mehr Ideen entwickeln und somit durch eine höhere Innovationsfähigkeit punkten.
  • Diversity Management stärkt die Mitarbeiterbindung und die Mitarbeiterzufriedenheit, das verringert die Fluktuation im Unternehmen.
  • Diversity Recruiting verhilft zu einer positiveren Reputation als Employer Brand sowie im gesamten Markenauftritt.
  • Arbeiten Beschäftigte mit unterschiedlichen Ethnien und Nationalitäten in einem Unternehmen, können diese auf internationalen Märkten als Muttersprachler in der Kundenbetreuung oder im Vertrieb eingesetzt werden.
  • Diverse Teams können die Bedürfnisse diverser Zielgruppen besser einschätzen.

Diversität zu etablieren, kann in Unternehmen jedoch auch herausfordernd sein – vor allem, wenn es sich bisher um eine sehr homogene Belegschaft handelt. In solchen Fällen ist ein umfassender Onboarding-Prozess empfehlenswert, der neue Mitarbeitende zielgerichtet integriert. Auch wollen nicht alle Beschäftigten in diversen Teams arbeiten: Manche blühen erst unter Kollegen und Kolleginnen auf, die ihnen selbst in vielen Kriterien ähnlich sind. Zudem können HR-Abteilungen dazu neigen, jemanden ausschließlich aufgrund diverser Merkmale einzustellen – und damit mutmaßlich besser geeignete Kandidaten außen vor zu lassen.

 


5 Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung

Um den Prozess hin zu mehr Diversity im Unternehmen erfolgreich zu gestalten, gibt es einige Handlungsempfehlungen für das Recruiting:

1. Stellenanzeigen anpassen

Grundsätzlich sollten alle Stellenausschreibungen diskriminierungsfrei sein. Wer für sein Unternehmen mehr Mitarbeitende aus verschiedenen Kulturen oder in einem sehr jungen Unternehmen eher ältere Kollegen und Kolleginnen sucht, kann das auch in seiner Stellenanzeige so formulieren. Laut § 5 AGG ist eine Bevorzugung erlaubt, wenn dadurch ein Ungleichgewicht ausgeglichen wird. Formulierungen wie „Wir freuen uns besonders über Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund“ oder „Schön wäre es, wenn du interkulturelle Kompetenz mitbringst“ tragen zu mehr Diversity bei.

2. Blind Hiring

Unternehmen können in Stellenanzeigen angeben, dass sie anonymisierte Bewerbungen ohne Bild und richtigen Namen wünschen. Durch dieses Blind Hiring werden Äußerlichkeiten und Geschlecht bis zum Vorstellungsgespräch ausgeblendet, der Erfahrungsschatz und das Wissen der Kandidaten rücken in den Fokus.

3. Employer Branding auf Vielfalt ausrichten

Wer sein Unternehmen in der Öffentlichkeit als attraktiven Arbeitgeber präsentieren möchte, kann sein Employer Branding auf Vielfalt ausrichten: In Imagefilmen sollten Personen mit möglichst unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmalen auftauchen, auf Messen kann die Diversity der Belegschaft ins Zentrum gestellt werden, Mitarbeitende als Unternehmensbotschafter sollten möglichst divers sein.

4. Barrierefreie Arbeitsbedingungen schaffen

Menschen mit Behinderung müssen sich am Arbeitsplatz genauso frei bewegen können wie alle anderen auch. Auch Sprachbarrieren sollten in der Regel kein Grund sein, Bewerber auszuschließen. Zumindest intern kann Englisch als Unternehmenssprache eingeführt werden.

5. Feedback von Angestellten einholen

Nur über Feedback von allen Mitarbeitenden können die unterschiedlichen Bedürfnisse und Sichtweisen erfasst werden. Anonyme Umfragen, Mitarbeiterversammlungen oder Kummerkästen können Aufschluss geben, wie Diversität im Unternehmen gelebt wird und ob es Diskriminierungen im Alltag gibt.

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